Künstlerinnen und Heldinnen der Geschichte.
Letzte Woche war ich in der Kunstausstellung – “FANTASTISCHE FRAUEN” in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt. Ich gebe es zu ich gehöre nicht zu den Frauen, die sich exzellent in der Kunstszene auskennen, die die meisten bekannten Museen Deutschlands bereits von Innen gesehen haben und genau wissen wann und wo die nächste Vernissage stattfindet. Ich würde mich selbst als Kunst-Laie bezeichnen.
Und trotzdem mag ich Kunst und Museen. Aber eben in regelmäßig unregelmäßigen Einheiten. Die Ausstellung mit dem Titel „Fantastische Frauen“, die Kunstwerke aus dem Surrealismus ausschließlich von Frauen zeigt, hat mich angesprochen und so bin ich gemeinsam mit einer Freundin nach Frankfurt gefahren.
Los ging es nach Frankfurt..
Ein Museumsbesuch bedarf aktuell ein wenig mehr Planung als gewohnt, denn man sollte sich vorab online Tickets buchen. – Stichwort: beschränkte Besucherzahl zu aktuellen Zeiten – du weißt wovon ich spreche. Mit Ticketbuchung erhält man ein exaktes Zeitfenster, in dem man die Ausstellung (selbstverständlich nur mit Maske) besuchen kann – hierauf wird übrigens ziemlich penibel geachtet. Um Punkt 18 Uhr also durften wir rein. Rein in die Schirn Kunsthalle, die bereits im Treppenhaus mit einzelnen Bildern eindrucksvoll die Vorfreude auf die Ausstellung vergrößerte.
Beim Eintreten in die Ausstellung wird man direkt in den Bann gezogen. Bunte Wände, imposante Bilder gekonnt mit Licht und Rahmen in Szene gesetzt, lassen Gesichtsmasken und Einbahnstraßen nebensächlich wirken. Ich hatte direkt das Gefühl eintauchen zu können – in das Leben, in die Geschichte und Gedanken der Künstlerinnen, die nicht mehr unter uns weilen, aber deren Werke wirken, als stünden sie selbst daneben.
Ich hatte das Gefühl eintauchen zu können in die Gedanken der Künstlerinnen – so eindrucksvoll waren ihre Pinselstriche, ihre Farbwahl und der Ausdruck, den jedes einzelne Bild versprühte.
Künstlerin für Künstlerin wird hier mit einer kurzen Biografie vorgestellt. Mir ist direkt aufgefallen, dass fast jede dieser – ja ich finde man kann sie durchaus so bezeichnen – Heldinnen an einer Kunstuniversität war und studiert hat. Diese Tatsache alleine finde ich, gerade zu damaligen Zeiten, in denen Bildung oftmals ein männlichen Privileg war, bemerkenswert.
Ich möchte hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen, nur so viel: Das was alle Künstlerinnen eint ist ihr Mut den eigenen Weg zu gehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele oder wahrscheinlich sogar alle von Ihnen Hürden und Herausforderungen zu nehmen hatten, um als Künstlerin anerkannt zu werden und überlebensfähig zu sein. Ich bin mir sehr sicher, dass sie schwere Zeiten, Gegenwind und Selbstzweifel hatten. Ich bin mir sicher, dass die meisten von Ihnen nicht im Geringsten damit gerechnet haben, dass sich noch viele Jahre später die Menschheit an sie erinnert und staunend vor Leinwänden steht, die sie mit Farbe gefüllt haben.
Und was hat das mit uns zu tun?
Wir können uns diese Ladies zum Vorbild nehmen. Diese Ladies stehen für weiblichen Mut, stehen dafür mit Konventionen zu brechen und für das loszugehen, was das eigene Herz höher schlagen lässt. Diese Ladies zeigen uns, dass so viel mehr möglich ist, als wir manchmal selber glauben. Dass es sich lohnt an seinen Träumen und Zielen festzuhalten und mutig zu sein – und dass das Leben manchmal einen Plan hat, den wir selbst noch gar nicht sehen können. Manchmal kann man Dinge tun und erschaffen, die über alles hinausgehen, was man selbst für möglich hält – vielleicht sogar über die eigene Lebenszeit hinaus.
Also: nimm dein Leben in die Hand. Vertraue auf dein inneres Wissen und auf deine Größe. Trau Dich deinen Weg zu gehen, mit deinem persönlichen Pinsel in der Hand. Unsere Welt kann nur bunt und vielfältig sein, wenn wir alle unsere individuelle Farbe in der Welt versprühen.
Mich hat sie sehr inspiriert. Die Ausstellung und auch die starken Frauen, die diese erst möglich gemacht haben. Wer weiß, vielleicht werde ich doch noch zu einer echten Kunstliebhaberin, die immer häufiger auf Vernissagen und Ausstellungen anzutreffen ist – denn eins ist mir wieder bewusst geworden: Museen gehören definitiv nicht in die „Was für Oma“ Schublade, sondern stecken voller Kreativität und Inspiration.
Ich wünsche dir noch eine fabelhafte und farbenfrohe Woche,
Deine
PS: Mit starken Frauen habe ich mich auch in meinem letzten Blogartikel auseinander gesetzt – falls Du diesen noch nicht gelesen hast: HIER kommst Du hin.
